Die vergoldete Kette by Dave Duncan

Die vergoldete Kette by Dave Duncan

Autor:Dave Duncan [Duncan, Dave]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Des Königs Klingen 1
veröffentlicht: 2014-01-20T16:00:00+00:00


10.

Sie stolperten durch den von Gerumpel übersäten Wächterraum. Das Licht ihrer Ringe war im hellen Tageslicht kaum zu sehen. Wolftöter öffnete die Tür und trat beiseite, damit Durendal vorbei konnte, dann schloss er sie hinter sich, während sein Mündel durch das Verlies rannte und die nächste Tür aufriss. Ohne innezuhalten, stürmte er durch den Flur mit den goldenen Wänden und hörte, wie seine Klinge auch die zweite Tür zuschlug. Die Affen konnten er und seine Gefährten vermutlich hinter sich lassen, besiegen jedoch kaum. Doch es waren auch dreizehn junge Schwertkämpfer im Spiel, die gewiss Abkürzungen kannten. Sollte es zu einem Schwertkampf kommen, würde es diesmal kein ehrenhafter Wettstreit Mann gegen Mann werden.

Dann brüllte oder kreischte irgendetwas vor ihm; der verzerrte Laut hallte gespenstisch durch den Gang. Anscheinend musste er sich den Weg zur Falltür erkämpfen. Ohne langsamer zu werden, zog er Ernte. Wolftöters Füße klatschten unmittelbar hinter ihm auf dem Steinboden. Dann quietschte die Kerkertür, und Licht gleißte hinter ihnen. Affen brüllten.

Durendal preschte an der Abzweigung zur Gießerei vorbei. Er hatte beinahe die andere Gabelung erreicht, als er mitten im Weg einen Leichnam sah. Nein, es war ein Affe, der auf dem Boden kauerte und sie zu überlisten trachtete. Das Wesen gab dasselbe misstönende Geheul von sich, das er kurz zuvor gehört hatte. Anscheinend wand es sich vor Schmerzen. Blut prangte auf dem Körper, auf dem Steinboden, sogar an den Goldwänden. Das konnte schwerlich eine List sein. Nur Kromman konnte dafür verantwortlich zeichnen, folglich hatte der Inquisitor sich doch nicht beim ersten Tageslicht aus dem Staub gemacht.

»Pass auf!«, schrie er und sprang darüber. Unmittelbar hinter dem Affen hatte sich eine Blutpfütze gebildet, von der blutige Fußabdrücke in Richtung der Falltür führten.

»Schon gesehen!«, gab Wolftöter zurück.

Dann hatten sie den mit Gold gefüllten Keller hinter sich und stürmten den Tunnel entlang.

»Kromman! Wir kommen!« Durendal rannte um ein Haar gegen die Mauer am Ende des Tunnels.

Die Falltür war geschlossen.

Er wirbelte herum, doch Wolftöter hatte sich bereits umgedreht, Fang gezückt und harrte des Angriffs. Wildes Gebrüll und Gezeter verkündeten, dass die Verfolger den Toten entdeckt hatten.

»Zieh die Stiefel an!« Durendal schleuderte Wolftöter dessen Schuhwerk zu und schlüpfte in das eigene. Sie würden die Stiefel brauchen. Er kletterte die Metallsprossen hinauf. In unsicherem Gleichgewicht löste er beide Hände, legte sie auf die Steinplatte und drückte. Sie rührte sich keinen Zoll. Feuer und Tod! Dabei hatte er gesehen, wie ein Affe sie mit einem Arm geöffnet und geschlossen hatte.

Mit beiden Händen umfasste er die oberste Sprosse, dann drehte er sich um, lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und ergriff den von der Steinplatte baumelnden Metallring. Der Korridor war nun voller aufgeregt schnatternder Affen, blitzender Schwerter, lodernder Fackeln. Der Ring an Wolftöters linker Hand gleißte, wodurch er sich einen winzigen Vorteil verschaffte, indem er seine Gegner blendete.

In der Zwischenzeit musste Durendal sie hinausschaffen, und zwar rasch. Andernfalls würden Herat und seine Spießgesellen bereits oben auf sie warten. Er stemmte die Schultern gegen die Steinplatte und stellte die Füße auf die höchstmögliche Sprosse. Wenn er abrutschte, würde er mit dem Kopf voran zu Boden stürzen.



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